Informationsabend im Gemeindesaal Amlach zeigte Potential regionaler Energiegemeinschaften
Die Bedeutung von regionalen Energiegemeinschaften als Zukunftsmodell für Osttirols Wirtschaft wurde eindrucksvoll unterstrichen. Zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer nutzten die Gelegenheit, aus erster Hand Informationen über die Potentiale dieser innovativen Form der Energieversorgung zu erhalten. Veranstaltet wurde der Informationsabend gemeinsam vom Wirtschaftsbund Tirol und dem Forum Land. Im Mittelpunkt standen dabei die Vorteile für die heimische Wirtschaft sowie konkrete Umsetzungsmöglichkeiten vor Ort.
Als Referent konnte der Wirtschaftsbund Tirol Ing. Bertram Steiner, Geschäftsführer von AgeTech und Obmann der Erneuerbaren Energie Gemeinschaft (EEG), EEG/BEG smart energy austria, gewinnen. Steiner erläuterte verständlich und praxisnah, wie Energiegemeinschaften nicht nur zur regionalen Energiewende beitragen, sondern auch wirtschaftliche und soziale Vorteile schaffen können. „Regionale Energieverteilung bedeutet vor allem eine deutliche Reduktion der Netzgebühren. So fallen in regionalen Energiegemeinschaften 28 Prozent weniger Gebühren an und in lokalen Gemeinschaften sogar bis zu 57 Prozent“, erklärte Steiner.
Ein besonderes Augenmerk lag auf der krisensicheren Eigenversorgung. „In Energiegemeinschaften bestimmen wir selbst den Strompreis und sichern damit langfristig stabile Energiekosten“, betonte der Experte. Zudem entfallen diverse Abgaben wie die Elektrizitätsabgabe, die 2025 immerhin 1,5 Cent pro Kilowattstunde ausmacht.
Aktive Teilnahme an der Energiewende als Standortvorteil
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie Energiegemeinschaften regionale Wertschöpfung und Innovationskraft verbinden. Steiner präsentierte erfolgreiche Beispiele aus Osttirol, darunter Gemeinschaften im Lienzer Talboden, Isel-/Defereggental/Kals, Matrei/Virgental und Oberland. Diese Initiativen sichern nicht nur eine nachhaltige Energieversorgung, sondern fördern auch die regionale Gemeinschaft und den sozialen Zusammenhalt.
„Energiegemeinschaften bedeuten mehr als nur Stromproduktion und -verbrauch vor Ort. Sie stärken die regionale Wirtschaft und bieten einen echten Standortvorteil für Unternehmen und Bürger gleichermaßen“, resümierte Bezirksobfrau Michaela Hysek-Unterweger.
Gemeinsam in die Energiezukunft
Im anschließenden Austausch konnten Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Fragen direkt mit Bertram Steiner klären und Ideen zur Gründung eigener Energiegemeinschaften besprechen. Die große Resonanz und das hohe Interesse unterstrichen eindrucksvoll die Bedeutung des Themas für Osttirol.
„Wir werden das Thema weiter forcieren und stehen allen Interessierten für die Umsetzung ihrer eigenen Energiegemeinschaft zur Seite. Gemeinsam können wir die Energiezukunft Osttirols nachhaltig gestalten“, so Hysek-Unterweger abschließend.